In cerevisia veritas – im Bier liegt die Wahrheit!

Was gibt es Schöneres, als an einem warmen, sonnigen Tag im Berliner Hochsommer ein oder auch zwei kühle Biere zu genießen. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Vielmehr zeigte uns CEO Oli Lemke die Herzkammern seiner kleinen, aber feinen Brauerei unter den S-Bahn Bögen, einen Steinwurf entfernt vom Hackeschen Markt.

Zur vereinbarten Zeit treffen sich die Lionsfreunde, nebst Familie und Gästen für ein paar Stunden der extra Klasse im „Das Lemke“, das Gasthaus der ersten Stunde der Brauerei Lemke. Nachdem wir Platz genommen hatten, gab es zunächst einmal - wie soll es anders sein - ein eiskaltes Helles-Lager aufs Haus. Mit Vorfreude auf das, was uns noch erwarten wird, kam dann auch der Oberbrauereimeister, Gründer und CEO Oli Lemke um die Ecke gestürmt. Mit seinen kurzen Hosen, den Sneakers und natürlich einem Brauerei Lemke Hemd bekleidet, merkt man sofort, der Mann kann anpacken. Wir versammeln uns dort, wo alles begann, im Wirtshaus unter den S-Bahn Bögen. Oli wollte zunächst BWL studieren, als er merkte, dass er eher der handwerkliche und pragmatische Typ ist. Die Bierkunst aus aller Welt faszinierte ihn schon seit jeher. Deswegen entschied er kurzerhand ein Brauereistudium in Berlin zu absolvieren. Daraus wurde dann 1998 die eigen Privatbrauerei Lemke. Oli steuert auf einen Kupferkessel zu, der an der Wand des Wirtshauses funkelt. Er legt die Hand darauf und erklärt uns, den habe ich damals selbst bei einem Freund in der Garage zusammengeschweißt und später modernisiert, sowie mit Kupfer ummantelt. Man merkt sofort, der Chef hat überall seine Nase drin und weiß bis zur Nute wie alles läuft – typisch Self-made Unternehmer halt.

Los geht‘s auf unseren Erkundungstripp vom Sudhaus ganz am Anfang der S-Bahnbögen, über die Gärung & Lagerung bis hin zur Abfüllung. Oli erklärt uns spannende Dinge, die wahrscheinlich die Wenigsten von uns wissen. Bekannt ist natürlich, dass der Geschmack des Bieres im Wesentlichen über die enthaltenen Hefen entsteht. Dieses Kernstück des Bieres wird dann auch vom Wettbewerb fokusiert. Selbstredend hat auch Lemke ein Labor, wo die Hefen der bestehenden Biere, aber auch viele Versuche gezüchtet werden. Auch Oli ist mit seinem Team permanent unterwegs, um neue Biere zu verkosten und „Hefen zu jagen“. Dabei ist es nicht ganz einfach die Hefe zu extrahieren und ein Bier zu kopieren, da der Geschmack des Bieres auch durch die Art des Hopfens und vor allen Dingen des Wassers bestimmt wird. Zurück zur Führung. Oli erzählt gerade vom World Cup Beer Sommerliers, eine Art Biermesse, die jährlich immer an einem anderen Ort auf der Welt abgehalten wird. 6000 Biere werden von einer Jury von 300 Leuten verkostet und ausgezeichnet. Nicht ganz ohne Stolz zeigt Oli uns einen Pokal, der über einer kleinen Theke im Holzregal prangt. Das ist die Kantinenecke der Mitarbeiter. Lemke Biere konnten seither fünf der begehrten Pokale in der Brew Winners Night für sich entscheiden.

Jetzt geht es ans Eingemachte. Vor uns öffnen sich die Pforten unter dem vierten S-Bahnbogen zu Herbert. Herbert ist der Verkostungsraum - was ein Eldorado. An der rückwärtigen Wand bauen sich Holzfässer bis unter die Decke auf, in denen Bier gelagert wird. Wir nehmen an den rustikalen, schon mit Gläsern und Spucknäpfen versehenen, Tisch Platz, so wie es sich halt für eine Sommelier-Station gehört. An der Wand steht ein riesiger Glasfrontkühlschrank, der alle Sorten der Privatbrauerei Lemke beherbergt. Und schon geht‘s los. Oli bewegt uns von den leichteren zu den schwereren Bieren und klärt uns gekonnt über deren Eigenschaften und Besonderheiten auf. Ob American-Pale-Ale, IPA, Weizenbock, Helles-Lager, Bohemian-Pilsner, Imperial-Stout oder ein Harvest Ale, uns haben sie alle wunderbar geschmeckt. Besonders stolz ist Oli aber auf seine Berliner Weisse, die er wieder aufleben hat lassen. So klingt ein wunderbarer Abend bei einem guten, deutschen Essen aus dem Restaurant Lemke, mit - wie soll es anders sein - einem gut gekühlten Bier aus der Hauseigenen Brauerei, aus. Mit glücklichen Gesichtern, verlässt später am Abend eine kleine Gruppe LIONS das Lembke, jederzeit bereit zurückzukehren, an dem Ort wo so viel gutes Bier fließt.

zurück