Diversity Inclusion (Einbeziehung der Vielfalt) USA und Russland

Diese Clubabend versprach schon qua der geladenen Gastredner ein kurzweiliger Abend zu werden. Auf Grund der aktuellen Situation konnten Christian Brune und Vladimir Polonov nur virtuell aus New York City und Moskau zugeschaltet werden. Christian Brune ist Managing Director JP Morgan/ Head of Multinational Corporate Banking for North America und zeichnet sich seit 2012, zunächst als Co-Head und seit 2018 als Head, verantwortlich für alle Bankgeschäft von ausländischen Unternehmen in den USA. Vladimir Polenov ist russischer Diplomat und vertrat zuletzt in unterschiedlichen Ländern (Jamaika, Barbuda, Antiqua, St. Kitt, Nevis …) die Interessen Russlands als Botschafter. Anfang 2000 war er auch in Deutschland als Diplomat tätig.

Christian Brune sprach zunächst über JP Morgan und die allgemeine politische Situation im Land. Wie auch schon aus den westlichen Medien bekannt, befindet sich USA in einer tiefen Spaltung, die Trump mit seiner Twitter Hetze stark getrieben hat. Tatsächlich wurde Trump aber von einem signifikanten Teil der US-Bevölkerung gestützt. Man verzieh ihm Dinge für die andere Präsidenten schon längst abgewählt wurden, wie Ehebruch, notorisches Fremdgehen, Steuerhinterziehung usw. Allerdings fingen auch getreue Anhänger an sich abzuwenden, als Trump anfing das US-Wahlsystem anzugreifen, was letztendlich mit dem Sturm des Capitols dann u.a. zu seiner Abwahl geführt hatte. Auch wenn Trump eine starke patriotische Politik geführt hatte, so ist das Thema „Diversity Inclusion“, also bedingungslose Gleichberechtigung, überall in USA ein starkes Thema. Keiner darf auf Grund seines Geschlechts, seiner Rasse und Hautfarbe in irgendeiner Weise gegenüber gleichwertigen anderen Personen benachteiligt werden. Auch bei JP Morgan wird der Anteil Frauen und Männer in Führungspositionen sehr großgeschrieben und ist in den Zielen der Manager verankert. Bezogen auf die Politik sind Frauen in Spitzenposition wesentlich häufiger geworden als zu Zeiten des Wahlkampfs von Hillary Clinton. Dieser Prozess wird nun weiter verstärkt durch die Wahl von Kamala Harris zur Vizepräsidentin des Landes.

Nun sollte man meinen, dass Russland ein klar-Männer dominiertes Land, insbesondere in der Politik sei. Tatsächlich äußerte sich Valdimir Polenov zunächst auch skeptisch, da die Frau immer mit ihrer Karriere und fehlender Planungssicherheit auf Grund von Schwangerschaft und Familie zu kämpfen hat. Die Wahrheit ist aber, dass es in Russland unzählige Frauen in der Politik in höchsten Ämtern gibt. So ist die dritt höchste Person in der russischen Politik mittlerweile eine Frau. Auch sind mittlerweile einige Ministerämter, sowie Botschafterpositionen mit Frauen besetzt. Vladimir Polenov ist der Ansicht, dass das Geschlecht bei der Auswahl des geeigneten Kandidaten bzw. der Kandidatin überhaupt keine Rolle spielen darf. Seiner Ansicht nach setzt sich in Russland mehr und mehr die fachliche Qualifikation durch. Was ihm in den letzten Jahren aufgefallen ist, ist, dass junge Menschen deutlich schneller Karriere machen, als früher.

Nach den beiden spannenden Impulsvorträgen gab es eine lebhafte Diskussion auch zu den Beziehungen zwischen USA und Russland aus heutiger Sicht. Mit den beiden Referenten Christan Brune aus New York City und Vladimir Polenov aus Moskau, neigte sich ein spannender Clubabend dem Ende zu. Beiden Rednern an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für diesen großartigen Abend.

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